Hallo liebe Schulkameraden, liebe Fußballfans, Eltern und Freunde,
Lehrer,
wie ihr vielleicht wisst, waren wir am letzten Wochenende beim Bundesfinale
der Fußball-Schul-Liga. Dies fand im schönen Leverkusen statt, direkt neben der
gerade im Umbau befindlichen "BayArena" des BundesligaClubs, Bayer04 Leverkusen.
In dem toll angelegten "Soccer Centor" mit Biergarten, Restaurant,
Beachvolleyballfeld und Scaterbahn, wurden wir am 26.06.09 gegen 22.30 Uhr, nach
einer mehr als 10-stündigen Fahrt mit unserer eigenen "Großraumlimousine" (ein
24-Sitzerbus für uns 10) mit unserem supernetten Chauffeur Stefan quer durchs
malerische Deutschland, vorbei an Rhein und Mosel, mit toller Mucke und vielen
"Trainingspausen" an den Raststätten, persönlich vom Mitorganisator der
Schul-Liga, Herrn David Sossna in Empfang genommen. Herr Sossna wollte uns gleich den Pokal für die weiteste Anreise überreichen
(immerhin knapp 600 km) und freute sich sehr darüber, dass er den "Münchner
Stadtmeister" die Schwindsoccas von der Hauptschule an der Schwindstraße,
endlich persönlich kennenlernen konnte. Anscheinend eilte uns schon ein gewisser
Ruf voraus.
Na ja, seis drum, auf jeden Fall arbeiteten wir gleich an dem Ruf eine sehr
disziplinierte Truppe zu sein und bauten in nur 20 Minuten unser Lager für die
Nacht auf. Nach dem Motto "Erst das Pferd und dann der Reiter" wurde dann noch
einmal ordentlich der Ball gepflegt (wie schon auf jeder Raststätte musste der
Ball im Kreis gespielt werden und dabei bei 50 Kontakten den Boden nicht
berühren - er könnte ja dreckig werden ;-)) Die ebenfalls angereisten Berliner
nebenan ließen sich natürlich nicht lumpen und holten sofort ihren Haggysack
raus und ließen ihn kreisen, als gäbe es keine Schwerkraft. Wir waren also
gewarnt, die anderen können auch Fußball spielen. Dies war ja auch keine
Überraschung, nachdem sich ja nur die 12 Sieger der Stadt-Ligen für das
Bundesfinale qualifiziert hatten. Nun denn, die Nacht im Zelt war kurz und nur
mäßig bequem, dafür aber umsonst und um 08.00 Uhr beendet, denn da hieß es
Aufstehen, Frühstücken, Morgentoilette und Zelte abbauen. Hat alles vorbildlich
geklappt, es wollte ja auch jeder auf den Soccer-Court und trainieren. Das taten
wir dann auch: eine Stunde warmspielen, letzte taktische Anweisungen, Teamgeist
beschwören und dann steigt der Puls und der Blutdruck und die Anspannung immer
weiter an. Um 12.12 Uhr gings dann endlich los, das erste Spiel, gegen
Leverkusen, ein "Aufbaugegner", wir siegten klar mit 8:2 und waren schon ein
wenig überheblich. Aber wie heißt es so schön: "Hochmut kommt vor dem Fall", und
im zweiten Gruppenspiel setzte es die erste Niederlage. 3:1 gegen Mannheim, hart
umgekämpft, lag es an der immer schlechter werdenden Ordnung im Spiel, am Ende
war's ein echter Fight mit offenem Visier, den Court rauf und runter bis den
Jungs die Luft weg blieb. Später stellte sich heraus: Wir waren dem späteren
Turniersieger unterlegen.
Das letzte Gruppenspiel dann, gegen Köln, stand von Anfang an auf des Messers
Schneide 1:0, 1:1, 1:2 und dann noch 2:2. Halbzeit. Puuhh, nichts für schwache
Nerven. Dann zweite Hälfte ein Klasse Schuss von Sevdaim kracht an den Pfosten -
Gegenstoß - Tor das 2:3. Erneuter Ansturm ein Knaller von Chris, Innenpfosten
raus- Gegenstoß, der Gegner lässt einen echten Hammer raus, Armin fängt, was
macht er denn? Er lässt ihn fallen, er geht rein; das 2:4 und nur noch 2 min,
das ist das Aus- dachten alle - aber dann die Erleichterung: wir waren doch im
Viertelfinale.
Okay, wir waren im Viertelfinale, aber als zweitbester Gruppendritter, gerade
noch so, die "Todesgruppe" überstanden und jetzt mussten wir gegen das beste
Team der Vorrunde ran, die Berliner, da war doch was, ach ja die mit dem
Haggysack!
Egal, hier kann jeder jeden schlagen, nur Mut "Mir san mir", die Münchner,
also "auf gehts die pack ma.." so haben wir uns gegenseitig Mut gemacht. Und
dann ging's los, Anstoß und wir hatten die Startaufstellung umgestellt, nicht
mehr ganz so offensiv, Dulus, Sev, Shinasi und Leo, drei hinten einer vorn. Also
Anstoß - Traumkombination und Tor durch Shinasi - das 1:0 nach 60 Sekunden - ein
Traumstart. Aber den hatten wir vorher auch immer und schon kam die kalte Dusche
das 1:1. Aber dann kam die Stunde von unserer Nummer 4, Sevdaim dreht auf, läuft
heiß, ist nicht mehr zu stoppen und macht mit einen lupenreinen Hattrick das
4:1, und das noch vor der Halbzeit in nur 5 Minuten, irre. Doch dann kam das Aus
nach dem Seitenwechsel ist die Luft raus, Sevdaim muss raus luftholen und die
Berliner kommen sofort auf 2:4, 3:4 und der Ausgleich 4:4, jetzt sind sie nicht
mehr zu halten. Ich sehe ihn noch anrennen den Berliner Burschen, so groß wie
der Ballack, die gleiche Statur, von da hat er vorhin im Gruppenspiel einen in
den Winkel gezimmert:"Lasst den ned schießen", schrei ich noch, zu spät der
"Berliner Jung" zieht ab und die Kulle schlägt im rechten Winkel ein, unhaltbar
für unseren kämpfenden Löwen im Tor, den Armin. Bis auf den Patzer gegen Köln
ein echter Rückhalt. Also steht es 4:5, nur noch 60 Sekunden dann ist es aus,
aber es ist noch nicht vorbei, wir haben ja noch unseren Leo, die Nummer 8, er
wollte es nicht wahr haben, dass wir unser 4:1 aus der Halbzeit vergeigen. Er
schnapp sich den Ball in der eigenen Hälfte, Doppelpass mit Shinasi und dann
eine Körpertäuschung und dann lässt er einen gnadenlosen rechten Hammer kommen,
genau in den linken Winkel, das 5:5, sagenhaft, aber die Jungs sind zu platt zum
Jubeln, so hart war der Kampf mit den bärenstark aufkommenden Berlinern. Wir
hatten und ins Siebenmeterschießen gerettet.
Das war auch spannend, den ersten Schuss hatten die Berliner, Pfosten und
raus, dann kommt der Held der regulären Spielzeit unser Sevdaim, aber es wird
zum tragischen Helden, er schießt zu lässig, der gute Berliner Torwart hält und
alles ist wieder offen, aber unsere sonst so sicheren Siebenmeterschützen, waren
schon total nervös und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Dulus nagelt seinen
Siebener, wie Berni Blindmann, gnadenlos an die Latte und der Berliner Torwart
hält Shinasis zu lässigen Schuss. Die Berliner dagegen verwandelten Ihre Schüsse
sicher und so steht es am Ende 8:5 für Berlin.
Auch die Gebete von Serdar,Pietro und Alex hatten nichts geholfen. Im
Viertelfinale raus aber trotzdem war es ein großer Erfolg für unser Team
überhaupt das Bundesfinale erreicht zu haben, außerdem erntete unsere Mannschaft
Lob von den Gegnern, die durchwegs äußerten, uns jeweils erst nach hartem Kampf
geschlagen zu haben, die Berliner sagten selbst, nur mit viel Glück gegen eine
starke Münchner Mannschaft weiter gekommen zu sein. Auch die Verantwortlichen
vor Ort waren, ob des disziplinierten Auftretens der Mannschaft sehr freudig
überrascht und lobten den hohen Einsatzwillen und den Geist des Teams, den man
wohl bis auf die Tribüne gespürt haben muss.
Die Heimfahrt war zu Anfang noch nicht so freudig wie die Hinfahrt, aber nach
einer Weile wich die Enttäuschung dem Stolz auf das Erreichte und die Freude
über das schöne Wochenende in Leverkusen.
Liebe Grüße
Kurt Pospischil "stolzer Trainer" ;-) |
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